Das San Salvatore Museum zeigt die Geschichte der Erzbruderschaft "Buona Morte e Orazione" auf und beherbergt wertvolle Objekte, die im Laufe der Jahrhunderte gesammelt wurden.
Die “Scuola di Santa Marta”, die 1513 als Orden der hl. Marta entstand, trägt heute den Namen “Erzbruderschaft des Guten Todes und des Gebets”. Die Brüder trugen früher eine Kutte aus grobem weissem Stoff, mit Gürtel und Kapuze, die das Gesicht verhüllte und lediglich über zwei Löcher für die Augen verfügte. Diese Kutte zogen sie an, wenn sie die zum Tode Verurteilten begleiteten und in den feierlichen Prozessionen, die in Lugano und Umgebung stattfanden.
Die Bruderschaft hatte in den vergangenen Jahrhunderten eine weitverzweigte Tätigkeit, die vom Glauben sowie von einer edlen und humanitären Gesinnung getragen wurde: sie umfasste alle wohltätigen Werke, um physische und geistige Schmerzen zu lindern. Eine besondere, mit der Gründung verbundene Zielsetzung, muss aber unterstrichen werden, weil sie grundlegend ist für die Bruderschaft, nämlich die Begleitung der zum Tode Verurteilten zur Richtstätte. Die Brüder kümmerten sich drei Tage lang um die Verurteilten, spendeten ihnen Trost und bereiteten sie auf den Tod vor. Nach der Hinrichtung, durch Hängen, Ertränken oder Köpfen sorgten sie für eine Messe und die Beerdigung des Verurteilten. Die jahrhundertelange und gegenwärtige Tätigkeit der Erzbruderschaft ist in ihrem Archiv dokumentiert. Ihr Sitz befand sich in der Kirche Santa Marta, beim damaligen Spital, und wurde nach dessen Abriss (1914) in die Kirche Sant’Antonio in Lugano verlegt. Das Kapitel von San Lorenzo übergab der Erzbruderschaft am 10. Juli 1680 die Kirche auf dem San Salvatore, deren Besitzer sie bis heute ist. In dem schönen Oratorium wird jedes Jahr das Fest der Auffahrt gefeiert, ein Ereignis, das zahlreiche Brüder und Gläubige aus Lugano und Umgebung anzieht.
Der Bruderschaft gehört auch das Haus, in dem sich das Museum befindet: das “Ospizio Vecchio” (Altes Hospiz) stand einst den Armen und Wanderern offen und wurde für die spirituellen Riten am Auffahrtstag gebraucht. Im Laufe der Zeit wurden zahlreiche wertvolle Gegenstände gesammelt, welche die lange religiöse und humanitäre Tätigkeit der Erzbruderschaft dokumentieren. Ein Teil davon ist im kleinen Museum zu sehen, das so die Erinnerung an eine verdienstvolle Tätigkeit wach hält.
Zusätzlich enthält es Fossilien und Mineralien der Region, die Zeugen für die Entwicklung der Natur sind.
In der Fahrkarte für die Seilbahn des Monte San Salvatore ist der Eintritt ins Museum inbegriffen.
ÖFFNUNGSZEITEN
13.3-7.11.2010
Mittwoch-Sonntag
10.00-12.00/13.00-15.00
PREISE
Eintritt frei
Adresse:
Museo San Salvatore
Funicolare Monte San Salvatore
CH - 6902 Paradiso/Lugano
Tel. +41 91 985 28 28
Fax +41 91 985 28 29
E-mail info@montesansalvatore.ch
URL http://www.montesansalvatore.ch
REGION: Luganer See Museum / Museen (Tessin)/Sehenswürdigkeiten
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