Montagnola und das Tessin waren für Hermann Hesse seine Wahlheimat, ein Ort, wo er zu seiner Schaffenskraft zurückfand. Der spätere Nobelpreisträger schrieb in Montagnola, wo er bis zu seinem Tod 1962 lebte, Bestseller wie »Der Steppenwolf« oder »Siddharta«. Spuren aus Hesses 43 Tessiner Jahren finden sich in und um Montagnola (2100 Ew.) 5 km südwestlich von Lugano noch heute - am eindrucksvollsten im kleinen, liebevoll gestalteten Museum in der Torre Camuzzi mitten im Dörfchen (Ra Cürta, März-Okt. tgl., Nov. bis Feb. Sa/So 10-18 Uhr, www.hessemontagnola.ch). Brille, Tisch und Schreibmaschine stehen bereit, Hesse könnte sich hinsetzen und zu schreiben beginnen.
Doch Hesse war auch ein Naturmensch - einer, der durch Wiesen und Wälder streifte, sich gerne bei einem Glas Wein (oder zwei) niederließ und philosophierte.
Es gibt einen ausgeschilderten Hesse-Spazierweg, auf dem Sie in einer halben Stunde die aus dem 14. Jh. stammende Kirche Sant'Abbondio in Gentilino mit ihrer herrlichen Zypressenallee erreichen. Wer länger auf Hesses Spuren wandeln möchte, kann dies tun, indem er die Collina d'Oro, diesen privilegierten Hügel bei Lugano, auf dem Montagnola liegt, zu Fuß erkundet, und hinüberwandert auf den Nachbarhügel, wo im Dorf Carona das Grotto Pan Perdü (Mo geschl., Tel. 09 16 49 91 92, ) wartet, wo sich schon Hesse verköstigte.