Mezzegra zählt ungefähr 1.000 Einwohner (genannt „Mezzegresi“), hat eine Oberfläche von 3,4 qkm und erhebt sich 200 m über dem Meeresspiegel. Es ist reich an Geschichte und Kunst und unterteilt sich in sechs Ortsteile: Azzano, Pola, Giulino, Bonzanigo, Mugnano und Ganzo. Sein Name stammt aus dem Lateinischen „in medio agrum oder in medio agros“, d.h. in der Mitte von oder zwischen Feldern.
Das Dorf erlangte Weltberümhtheit, weil Benito Mussolini und seine Geliebte Claretta Petacci dort am Eingangstor der Villa Belmonte Nr.14 von Partisanen am 28. April 1945 hingerichtet wurde. Am Todestag versammeln sich jeweils einige Anhänger am diesem Ort.
AZZANO
Azzano ist ein zauberhafter Fleck, direkt am Seeufer. Die engen Straßen des historischen Zentrums münden in das schöne Plätzchen, das wegen des großen Baums in seiner Mitte Piazza Magnolia (Platzt der Magnolie) genannt wird.
Über die Seepromenade erreicht man das Oratorium des heiligen Kajetan (1) (auch Kirchlein der Schmerzensmutter genannt), das im Jahr 1670 von der Familie Brentano errichtet wurde.
Sehenswert ist der Hauptaltar, der mit einer Pietà (Jesus in den Armen der Maria, Sankt Johannes und Maria Magdalena) aus Holz und Gips ausgeschmückt ist.
Seitlich des Schiffs befinden sich der Altar des heiligen Kajetan, der mit einem Gemälde des Heiligen geschmückt ist, der eine Lilie in den Händen hält, und der Altar der Unbefleckten Jungfrau Maria mit einem Gemälde der Muttergottes, die eine Schlange vertreibt.
Wenn man an dem Seeufer entlang weitergeht, erreicht man einen kleinen und ruhigen öffentlichen Park (2).
GIULINO
Fährt man über die Staatsstraße Regina zum oberen Teil der Ortschaft, erreicht man Giulino, wo ein Kreuz den offiziellen Todesort von Mussolini (3) kennzeichnet. Tatsächlich wurde das Dorf Zeuge eines wichtigen historischen Ereignisses: am 28. April 1945, vor dem Gitter in Via XXIV Aprile, wurden der Faschist Benito Mussolini und seine Geliebte Claretta Petacci erschossen, nachdem sie vom Partisanenverband zwischen Musso und Dongo am Tag vorher aufgehalten, verhaftet und im Haus De Maria, in Via Reale 4, eingeschlossen worden waren, wo sie ihre letzte Nacht verbrachten.
ORATORIUM SANKT JOSEPH
Westlich von Giulino liegt dieses eher bescheidene barocke Oratorium aus dem frühen achtzehnten Jahrhundert, das früher eine patrizische Kapelle war. Mit einem Laubengang davor, enthält diese einfache Struktur mit einem einzigen Schiff eine Altartafel, die die Gottesmutter mit dem Kind und den heiligen Joseph und Karl darstellt. Das Kunstwerk ist Giulio Quaglio zuzuschreiben und wurde am Anfang des achtzehnten Jahrhunderts ausgeführt.
BONZANIGO
Wenn man über die Hauptstraße oder durch die engen Gässchen nach dem Kreuz Mussolinis zum oberen Teil des Dorfs weitergeht, erreicht man die Ortschaft Bonzanigo.
Es handelt sich in künstlerischer Hinsicht um den bedeutendsten Ortsteil, wo sich an Wegen, Unterführungen und alte „Häuser“ zalreiche Wandgemälde und Kapellen befinden. Dies bezüglich muss man auf das Haus mit dem Wandgemälde eines Engels hinweisen, das an der Straße liegt, die von der Pfarrkirche Sankt Abbondio nach Bonzanigo heruntergeht.
Die ansteigende Straße Sankt Anna, die von einem wunderschönen Wandgemälde gekennzeichnet ist, verbindet den historischen Ortskern, wo der Palast Brentano liegt, mit der Pfarrkirche Sankt Abbondio.
KIRCHE SANKT ABBONDIO
Die Pfarrkirche Sankt Abbondio erhebt sich abgesondert auf einer Anhöhe am Ende der Ortschaft, mit der Fassade zum See gerichtet.
Wahrscheinlich wurde die Kirche im 12. Jahrhundert im romanischen Stil gebaut. Dann wurde sie im Jahr 1702 von ortsansässigen Einwanderern neu aufgebaut und 1724 geweiht. Beim Neuaufbau blieb die rechte Seite der Kirche unberührt, die jetzt als Pfarrhaus eingerichtet ist.
Das majestätische Gebäude hat eine elegante barocke Fassade und daneben einen Glockenturm.
Das Innere der Kirche ist eine großartige Struktur mit einem einzigen Schiff, das in einem tiefen Presbyterium endet. Die Kirche beherbergt Fresken des siebzehnten Jahrhunderts von Giovan Mauro della Rovere, genannt „Il Fiamminghino“, die mit Stuckdekorationen von Pietro Silva umsäumt sind. Der Fiamminghino, so genannt wegen der flämischen Abstammung seines Vaters, war in Mailand im Jahr 1575 geboren und war für viele Jahre im Gebiet um den Comer See tätig.
Man erinnert sich an ihn als einen bizarren und überschwänglichen, aber außerordentlichen Künstler, mit einem ausgeprägten Sinn für Farben und einer großen Ausdrucksfähigkeit. In der Kirche beherrscht das besondere Gewölbe, das von Giulio Quaglio aus Laino zwischen 1714 und 1716 mit Fresken bemalt wurde. Seit kurzem restauriert, stellt das Gewölbe die Seligkelt das heiligen Abbondio in Anwesenheit der Trinität und des Himmelsgefolges dar, mit Evangelisten in den Gewölbezwickeln. Wenn man die perfekte Harmonie der Farben und die Feinheit der Profile beobachtet, hat man wirklich das Gefühl, eine himmlische Musik zu hören, die sich in den Himmel erhebt.
PALAST BRENTANO
Der antike Palast gehörte der einflussreichen Familie mit Ursprung am Comer See, die später nach Mailand und Deutschland umzog. Heute ist er zum Teil als Rathaus und teilweise als Wohnanlage eingerichtet, aber er behält noch die Struktur des siebzehntes-achtzehntes Jahrhunderts bei. Im Inneren sind die von Quaglio mit Fresken bemalten Gewölbe beachtlich. Neben dem Palast befinden sich drei weitere Wohngebäude: Haus Brentano mit Bogengängen und Hängestrukturen, Haus Rosati mit beeindruckenden Fresken im Inneren und Haus Abbate mit “Sogno di Giobbe” des siebzehntes Jahrhunderts. In der Umgebung steht der Bischofspalast, großartiger Bau mit einem antiken Portal und Sälen mit Fresken von mytologischen Episoden.
BERG DER STAMPI
Von Bonzanigo führt ein Weg zum Berg der “Stampi”, wo sich Felsen befinden, die reich an Fossilien sind. Diese Fossilien, die wegen ihrer Form und der Maße einem Pferdehuf ähnlich sind, werden im Dialekt “pè de cavai” gennant, d.h. Hufe des Pferdes, und waren der Ursprung zahlreicher Legenden. Die erste Legende erzählt, dass die Arche Noahs dort anlegte! Die zweite bezieht sich auf einen Ort in der Umgebung, gennant “prà del taca”, wo man bahaupte, dass sich dort die Hexen aus Lezzeno gewohnt trafen.
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