Griante ist eines der bekanntesten Touristikgebiete des Comer Sees. Seit jeher ein begehrtes Ziel des Tourismus.
Dieser anmutige - an den Hängen des Monte Crocione gelegene Ort - ist ein Platz reich an Geschichte, Kunst und Natur.
Von einigen geht die Annahme aus, dass sein Name aus dem keltischen „Griant tir”, Erde der Sonne, stammt, andere hingegen glauben, dass es dem französischen „riant” (lächelnd) entstammt.
Im Laufe der Jahre hielten sich in dieser Ortschaft viele berühmte Persönlichkeiten auf. So auch Stendhal, der einige Kapitel seines Romanes „La Certosa di Parma” in diesem Ambiente ansiedelte, Verdi, der amerikanische Poet Longfellow, Königin Viktoria von England, Kaiser Wilhelm II, der Erzherzog Nicola II von Russland.
In neuester Zeit war es der Bundeskanzler Konrad Adenauer, der vom 1957 bis 1966 hier in der Villa La Collina seine Sommerferien verbrachte.
Der Ort ist in zwei Ortsteile aufgeteilt. Cadenabbia am See gelegen, das historische Viertel von Griante im oberen Teil, welcher über eine Panorama-Treppen-Straße erreichbar ist.
ANGLIKANISCHE KIRCHE
Für lange Zeit war Cadenabbia einer der bevorzugten Orte der Engländer. Sie ließen sich hier nieder, gründeten eine wichtige Gesellschaft, die zum Bau der anglikanischen Kirche führte. Es war die erste in Italien, die 1891 geweiht wurde.
Das Projekt wurde vom Architekten Giuseppe Brentano realisiert, dessen neugotischer Stil größten Ausdruck im Projekt für die Fassade des Mailänder Domes fand. Dieses wurde jedoch nie realisiert. Besonders bemerkenswert sind die Mosaiken von dem Engländer Murchinson realisiert, welche die Fassade schmücken.
VILLA LA COLLINA
Die Villa ist errichtet an einer Stelle, an der sich zuvor ein antiker mittelalterlicher Turm erhob, ein gradliniges Gebäude aus zwei Geschossen und einem Bogengang. Der große terrassenartige Park, der das Gabäude umgibt, weitet sich auf 27.600 m². Er ist reich an auserwählten Blumen und Pflanzen.
Sie wurde 1899 von der Familie Suardi erbaut. Diese war seiner Zeit Besitzer des Hotels Cavour von Mailand. Später wurde die Villa von den französichen Grafen Gallifer erworben, welche die Villa an den Bundeskanzler Konrad Adenauer vermietete.
Er betrachtete Cadenabbia als seine zweite Heimat und von 1957 bis 1966 hielt er sich bis zu 3 Malen im Jahr hier auf. Im Jahre 1977, 10 Jahre nach seinem Tod wurde die Villa von der Konrad Adenauer Stiftung aufgekauft. Die Stiftung ist eine Istitution, die auf die „Wiedererstehung” aus Schutt und Asche zweier Weltkriege des zweigeteilten Deutschlands hervorgegangen ist.
Heute ist es ein bedeutendes Begegnungszentrum, welches internationale Kongresse mit berühmten Persönlichkeiten aus der Welt der Politik, Wirtschaft und Religion beherbergt.
KIRCHE VON SS. NABORE UND FELICE
Die Pfarrkirche erhebt sich in einer Lage mit Panoramablick neben dem berühmtesten historischen antiken Teil der Ortschaft.
Erbaut im ersten Teil des 7.Jhs. nahm sie die Stelle eines Temples ein, welcher vom Bischof von Como St. Fedele geweiht war. Äußerlich scheint sie einfach und mäßig.
Innen ist sie ein einziges Kirchenschiff mit Abgrenzungen und zwei Seitenkapellen, die der Jungfrau gewidmet sind. Herausragende Kunstwerke sind die Jungfrau Maria von Magonza, Schüler von Tiziano, ein großes sehr schönes Gemälde des Abendmahls („Ultima cena”) eines unbekannten Meisters, eine sehr antike Freske der Bewunderung der Magier, sowie zwei Gemälde von dem Maler Bellotti aus dem 7. Jh. , die das Martyrium der heiligen Nabore und Felice darstellen.
In dieser Kirche wurde die Messe von Achille Ratti, bevor er zum Papst Pius dem 11ten gewählt wurde, wiederholte Male abgehalten.
HAUS DES PAPSTES PIUS XI
Gleich vor dem Bogen links, durch den man in den historischen Teil von Griante gelangt, befindet sich das Haus, in dem Achille Ratti über viele Jahre seine Sommerferien verbrachte.
Dieser Papst ist nennenswert für seine wichtigen religiösen und politischen Initiativen. Unter anderem erinnert man sich an ihn als Papst der „Patti Lateranensi”( die Unabhängigkeit des Vatikanstaates vom italienischen Staates). Man erinnert sich an ihn auch als Alpinist. Er war beteiligt an wichtigen Aufstiegen und der ersten Überquerung des Monte Rosa, einem Aufstieg aufs Matterhorn und auf den Monte Bianco. Getrieben von dieser seiner Leidenschaft für die Berge gehörte der Aufstieg zum Gebet nach San Martino zu seinen bevorzugten Gewohnheiten.
KIRCHE VON ST. MARTINO
Am Rande des historischen Kerns, bevor der Aufstieg zur Wallfahrtskapelle beginnt, befindet sich das Oratorium von St. Rocco. Auf der Fassade ist das Freskenbild des Heiligen wiedergegeben.
Auf den Wegen zu St. Martino, die mit klein gepflasterten Steinen versehen sind, befinden sich verschiedene Kapellen mit Mosaiken dekoriert, die Episoden aus dem Leben Christi darstellen.
Auf halben Wege trifft man dann auf die dem Heiligen St. Carlo gewidmete Kapelle der Alpini. In ihrem Inneren über dem Altar kann man ein Gemälde des Heiligen sehen, während an den Wänden Bildnisse der Alpini während des Krieges dargestellt sind.
Die Kirche von St. Martino wurde im 16. Jh. erbaut. Sie wurde ein verehrtes Marienheiligtum, nach dem eine 400 Jahre alte Holzstatue der Madonna mit dem Kind gefunden wurde. In der Tat berichtet die Legende, dass im 6. Jh. die Statue von einem Mädchen aus dem Dorf in einer Grotte in den Bergen gefunden wurde. Hier war sie 100 Jahre zuvor von einem Einwohner von Menaggio in Sicherheit gebracht worden, als das Dorf von den Graubündnern zerstört wurde.
Als die Nachricht das Dorf erreichte, eilten die Gläubigen herbei und brachten das Bildnis in die Kirche SS. Nabore und Felice.
Von hier jedoch verschwand es wunderbarerweise und wurde auf dem Stein von St. Martino wieder gefunden. Dieses Ereignis wurde als Wunsch von Maria interpretiert, an diesem Platz verehrt zu werden.
Daher entstand zunächst einer Nische für die Figur und dann der jetzige Bau. Noch heute ist er Ziel zahlreicher Gläubiger. Die Kirche erhebt sich auf 475 m Höhe an einem der herrlichsten Panoramapunkte des Gebietes.
Der UNO-Sekretär Kofi Annan hatte die Gewohnheit, sich während seines Aufenthalts in 2004 täglich hierhin zu begeben.
VILLA MARIA
Umgeben von einem wunderbaren öffentlichen Park im Zentrum der Ortschaft wurde die Villa zwischen 1889 und 1892 nach dem Entwurf von Giacomo Mantegazza aus Menaggio erbaut. Sie wurde von Martin Clerk und von einem Erben Josephine May vollendet. Von großem Effekt ist der zentrale Teil der Fassade, der aus einer doppelten Reihe von Säulen und Bögen besteht. Ein weitläufig gekreuzter Salon verbindet die Villa mit dem Park und dem privaten Bootshaus.
VILLA MARGHERITA
Dieser glanzvolle Sitz wurde in der Mitte des 8.Jh
von der Mailänder Familie Ricordi erbaut – berühmte Verleger der Musik – und er beherbergte Giuseppe Verdi, welcher hier Teile der Oper „La Traviata” komponierte.
VILLA ROSA
Diese Villa wurde 1904 von den Deutschen Heck erbaut. Hier wohnte K.Adenauer 1956 zuerst.
VILLA RONCONI
Diese Villa wurde auf Wunsch des Herrn Maresi auf den mittelalterlichen Überresten eines Schlosses erbaut und ist noch von Mauern mit Zinnen umgeben. Sie war das letzte Werk von Mantegazza
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